Aural Sculpture

Creolen gibt es in den verschiedensten Größen, Stärken und Formen. Sie sind aus Silber oder Gold oder – wie in den Achtzigerjahren sehr beliebt und wieder im Kommen – aus Plastik, mitunter sogar in Grellpink.

Kleine Klappcreolen wirken beinahe bieder im Ohrläppchen. Im Ohrrand wirken sie schon ausgefallener. Für ein kleines Abenteuer, habe ich mir sagen lassen, kann man sie mit einem Anhängerchen bestückt als Intimschmuck einsetzen.

Große Creolen sehen aufregender aus. Manche Leute halten sie für unseriös, aber das sind wohl nur Kleingeister. Eine Creole ist ein schönes Schmuckstück, viele Creolen machen aus dem Ohr ein Kunstwerk.

Das Zusammenspiel von zwei gleichgroßen Creolen im Ohrläppchen, wie sie zu einem Schmuckstück werden, bei einer Bewegung des Kopfes sich dann aber doch wieder trennen und aneinanderschlagen, finde ich besonders anmutig.

Schöner noch ist die Bestückung des gesamten Ohrrandes mit kleiner werdenden, breiten Creolen. Sie fassen das Ohr ein wie ein Tunnel. Von vorne sehen sie aus wie das kunstvolle Design eines Schneckenhauses. Von der Seite wirken sie wie eine stilisierte Trompete oder wie ein Sprachrohr für eine selbstbewusstere Ausdrucksform. Von hinten betrachtet, sehen sie aus wie eine glamouröse Showtreppe.

Mir gefällt diese Vielfalt, die bei nur ganz leichtem Drehen oder Neigen des Kopfes erreicht wird. Für mich ist diese Weigerung, sich in ein vorgefasstes Schema pressen zu lassen, neben dem künstlerischen Effekt das Schöne an derartigen Kombinationen.

     

In dieser Schmuckkolumne stelle ich meine breiten Silbercreolen vor. Die größten haben eine Durchmesser von 6 cm, die kleinsten von 2 cm.

In der ersten Kombination trage ich in jedem Ohr nur die beiden größten Creolen. In der zweiten Kombination fülle ich das gesamte Ohr mit kleiner werdenden Creolen. Ihr Gewicht spüre ich beim Tragen, aber nicht schmerzhaft. Es erinnert mich daran, dass ich mich mit derartigem Ohrschmuck mit einer gewissen Würde bewegen muss.

Für die dritte Kombination habe ich die Creolen am oberen Ohrrand gegen Glitzerstecker ausgetauscht. Die sechs Creolen im Ohrläppchen bilden eine Einheit, die von den Steinen im Ohrknorpel kontrastiert wird. Dieses Ensemble ist angenehmer zu tragen als das vorhergehende, ohne den kunstvollen Effekt zu verlieren.

     

Über Karin Koller

Biochemist, Writer, Painter, Mum of Three
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89 Antworten zu Aural Sculpture

  1. Khadîjah schreibt:

    Wunderschöner Schmuck und wunderschöne Fotos!
    Hach, da krieg ich richtig Lust mal wieder mein Schmuckkastl zu durchstöbern und shoppen zu gehen!

  2. Clara Moosmann schreibt:

    Wow, absolut fantastische Fotos. Kunst, nicht weniger. Und die Ohren auch. Regt an, selbst sowas zu riskieren.

  3. lisamertens schreibt:

    Unglaublich toll. Ein Traum.

  4. Elke Lahartinger schreibt:

    Deine Aural Sculptures sind viel schöner als die auf dem Stranglers-Cover. Ach, ich möchte auch ein Kunstwerk werden.

  5. hans schreibt:

    schön – ein kompliment dem stillhaltenden model ! 😉

  6. Erika schreibt:

    ´Superschön, bin neidisch.

  7. johannamiller47 schreibt:

    Toll, der Körper, ein Kunstobjekt.

  8. Alexandra schreibt:

    Sehr sehr schön. Wahnsinn, wie man mit einigen Löchern aus einem Ohr sowas machen kann.

  9. Laura schreibt:

    Unbeschreiblich. Ich hoffe, du bietest uns bald weitere solche Kombinationen.

  10. Leo schreibt:

    Ich wünschte, ich könnte meine Frau auch dazu bewegen, sich so kreativ zu schmücken. Schön.

  11. Barbara schreibt:

    Klasse, das macht Lust, selbst mit Schmuck zu experimentieren.

  12. Elisabeth H. schreibt:

    Außergewöhnlich tolle Fotos, Kompliment. Käme so etwas nicht als Gemäldeporträt in Frage?

  13. danielasucht schreibt:

    Unglaublich schön.

  14. Erwin schreibt:

    Bezaubernd!

  15. laraoberlechner schreibt:

    Der Tipp im zweiten Absatz klingt gut. Ein kleines Abenteuer ist immer erfreulich. Hast du ihn selber schon angewandt?

  16. NicoleLee schreibt:

    Superschön, auch die Fotos!

  17. OldMac schreibt:

    Das sieht einfach nur unbeschreiblich toll aus, Karin!

    Schade, dass man Frauen, die sich wie Du mit so vielen auffälligen Creolen in der Öffentlichkeit zeigen, mit dem Mikroskop suchen muss. Aber leider ist die aktuelle Modebewegung diejenige, möglichst jungfräulich in Sachen „normalem“ Schmuck herumzulaufen. Zu viele Frauen tragen leider immer nur ein Paar winzige Ohrringe und daneben auch kaum Ringe außer einem evtl. Ehering. Die Damen im TV sind en gros auch ziemlich sparsam in Sachen Schmuck unterwegs, was in den 80er- und 90er-Jahren noch deutlich anders war.

    Ich finde dies äußerst bedauerlich und hoffe, dass sich dieser Trend in den nächsten Jahren nochmal umkehrt. Man sieht zwar sehr viele tolle Frauen, die dann auch mal ein Paar große Creolen tragen. Aber die Vorstellung, diese Damen mit so geschmückten Ohren wie Deinen und gleichzeitig Ringen an jedem Finger zu sehen, lässt mein Kopfkino zu einer fast tödlichen Waffe werden……..

    • miriambrenner schreibt:

      Ich kann das, was du sagst, gar nicht bestätigen. In meiner Umgebung sieht man soviel verschiedene Schmuckvariationen wie nie. Und ich habe auch das Gefühl, bei immer mehr Frauen fast aller Alterskategorien. In welcher Gegend lebst du denn?

      • OldMac schreibt:

        Ich wohne im Südwesten Deutschlands, in Freiburg. Dort ist es, was Schmuck anbetrifft, doch insgesamt sehr hausbacken. Abgesehen von den inflationär auftretenden 2,50 €-Creolen, die mittlerweile fast jedes zweite 13-15jährige Mädel trägt………….

        Wo liegt denn das Paradies, in dem Du wohnst, wenn ich mal fragen darf?

      • miriambrenner schreibt:

        Ich wohne in der Nähe von Wien. Und meine -anekdotische – Erfahrung ist, dass gerade Frauen über 25 noch nie soviel Schmuck getragen haben. In der Straße in der ich wohne, finden sich Frauen mit gedehnten Ohren, mit durchgemischten Ohren, mit mehreren grossen Creolen, Traguspiercings etc.. Ist das bei euch anders?

    • Karin Koller schreibt:

      Ich möchte aber nicht, dass den OldMac der Schlag trifft, und deshalb bin ich sparsam bei den Ringen.

      • OldMac schreibt:

        Danke, sehr freundlich. Aber ich bin gerade mal Anfang 30 und noch sehr rüstig für mein Alter… 🙂

  18. Alexa schreibt:

    Zu den heutigen Fotos wurde zwar schon alles gesagt, aber nicht von allen. Also schließe ich mich an: wunderschön, wahnsinnig, wirklich.

  19. PaulineP schreibt:

    Smooth look!

  20. Serena333 schreibt:

    Did you get your ear piercings all at once? It´s a marvelous look. But aren´t all those hoops very heavy?
    I´d love to hear from you, as I´ve got only three ear piercings, but woul very much like to get more earwork done.

    • Karin Koller schreibt:

      Thanks. The hoops are heavy, but once you have got used to it, they are heavy in a good way. I never had more than two piercings at once. But I know women who had more than five (one even 16) in one session.

      • Serena333 schreibt:

        Did you use a piercing gun ? And woult it be better to do one ear first, and then start with the other one?

      • Karin Koller schreibt:

        You can use a piercing gun in the lobes but not in the cratilage. You have to do cartilage piercing in a piercing studio (because the cartilage might break if a gun is used).
        If you sleep on the side, I recommend to do one side at a time with about one week in between sessions.
        It could be helpful to make a photograph of your ear, to print it out and to draw in the positions of the piercings to be. With this method you get a feeling for what you want and how it looks like.

      • Serena333 schreibt:

        Thanks for kindly answering my questions. I will start immediately.

      • Serena333 schreibt:

        The deed is done. Thanks for the information and the encouragement.

      • Karin Koller schreibt:

        Do tell us, how many piercings you had done.

      • Serena333 schreibt:

        I had 3 in my left lobe done. Next week I´ll do 4 in my right lobe. And then, who knows…..

    • Serena333 schreibt:

      Sorry, wrong email adress, first time around.

  21. CaptainSparrow schreibt:

    Ich bin schon einige Zeit ein stiller Bewunderer deiner Ohrschmuckkombinationen und wollte dir mitteilen, dass ich es fantastisch finde, welche tolle Variationen du trägst. Ich hoffe noch auf viele schöne Bilder, um meine Freundin überzeugen zu können, auch so ein Ohrpiercingprojekt in Angriff zu nehmen. (Kleine Erfolge hatte ich bereits).

    • Karin Koller schreibt:

      Danke. Wenn Deine Freundin noch nicht so ganz begeistert ist von so vielen Ohrringen, ist es besser, immer wieder einen kleinen Schritt zu machen. So kommt man auch ans Ziel. Ein Tipp: Geht nach jedem Ohrringstechen in ein schönes Restaurant. Dann wird das Piercen zu einem feierlichen Ereignis und ist nicht mehr nur mit Unsicherheit vebunden.

      • CaptainSparrow schreibt:

        Naja, aber das Problem ist ja, sie zum Ohrringstechen zu bewegen. Der Restaurantbesuch danach ändert daran ja nichts.

      • Karin Koller schreibt:

        Er könnte ein Anreiz sein. Was feierlich zelebriert wird, kann manchmal auch die Bedenken davor zerstreuen.

  22. SonjaM schreibt:

    Wunderschöne Ohren!

  23. annabereuter schreibt:

    Wunderschön, mir fehlen die Worte.

  24. ohrringdesigner schreibt:

    Darf ich dir mal ein paar Ohrringe designen?

  25. ohrringdesigner schreibt:

    Kann ich Dir den Link per email zukommen lassen?

  26. ohrringdesigner schreibt:

    Bald sind Deine fertig!

  27. Ohrringdesigner schreibt:

    Sind fertig die Ohrringe

  28. ohrringdesigner schreibt:

    Wohin soll ich die Ohrringe senden?
    Meine email: earring_artist@yahoo.com

  29. Daniela Brezcko schreibt:

    Das sieht wunderschön aus. Musst du zum Schlafen alle Ohrringe entfernen?

  30. Alicia schreibt:

    Göttlich!

  31. Annalena schreibt:

    Deine Ohren sehen unglaublich toll aus. Das wäre nur zu toppen, wenn du auch im Ohrbogen oben Schmuck tragen würdest. Hast du schon daran gedacht, das Kunstwerk dadurch zu vollenden?

  32. ClaudiaR schreibt:

    Das sieht atemberaubend aus. Ist das WSchmerzhaft, soviele schwere bOhrringe zu tragen?

  33. Pingback: Teilberingt | Karin Koller

  34. dorothea schreibt:

    hallo karin, ich bin schon einige zeit – bisher stille – begleiterin deines tollen blogs; nun wende ich mich aber doch mit einer frage an dich: ich habe meinem mann öfters deine schmuckkolumnen – insbesondere diese hier – gezeigt und ihm gesagt, wie schön ich deine ohrringkombinationen finde, obwohl ich selbst nur stinknormale ohrlöcher habe; diese kommentare haben ihn nun veranlasst, mir gestern, zu meinem 30 gebeurtstag, ein set mit 30 creolen in verschiedenen grössen, wie du sie hier trägst, zu schenken, damit ich, wie er sagte, aus meinen ohren auch so ein kunstwerk machen kann; er stellte sich vor, ich könne am wochenende zum juwelier gehen und mir einfach mit einer pistole die nötigen 28 löcher stechen lassen; dass das nicht geht, ist mir klar, und eigentlich habe ich auch muffensausen davor, mir viele löcher stechen zu lassen; aber ich möchte ihn nicht enttäuschen, und so wollte ich dich fragen, was denn der schmerzfreiste und schnellste weg für mich ist, zu solchen ohren zu kommen; danke jetzt schon für deine mühen, dorothea

  35. Heidi Jäger schreibt:

    Hallo Karin, Kompliment zu deinem tollen Blog, den ich neu entdeckt habe. Ich habe selbst keine Ohrlöcher, aber finde, dein Ohrschmuck sieht fantastisch aus. War für dich das dafür notwendige – vielfache – Durchstechen der Ohren kein Problem. Oder, wenn doch, wie hast du es überwunden.

    Eigentlich ist es ja interessant, dass Menschen seit Jahrhunderten sich die Ohren durchstechen, das muss fast ein Urbedürfnis sein.

  36. ohrringdesigner schreibt:

    Hallo Karin,

    hast Du schon ein paar Bilder von meinen Ohrringen gemacht?

  37. Pingback: Creolentriple | Karin Koller

  38. Pingback: Aural sculpture reloaded | Karin Koller

  39. Mario schreibt:

    Meine Frage wäre, könnte ich das als Mann genau so tragen? Ich finde das einfach faszinierend wie das immer aussieht und zusammen spielt bei ihnen

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