Ist jeder Mensch bisexuell?

Ein Gastbeitrag von Johanna Miller

Sigmund Freud stellte die These auf, dass im Grunde jeder Mensch bisexuell sei. Gesellschaftliche Zwänge und Tabus würden aber häufig zur Unterdrückung des homosexuellen Anteils führen.

Meine persönlichen Erfahrungen widersprachen lange dieser These. Weder nahm ich bei anderen in meinem Umfeld eine Orientierung zu beiden Geschlechtern hin wahr, noch fühlte ich mich selbst in der Phase des Erwachens meiner Sexualität auch nur in irgendeiner Weise zu Frauen hingezogen. Ich himmelte ausschließlich Männer (vorwiegend „Männer“ im Alter von 17, 18 Jahren) an, obwohl ich zumindest einen beträchtlichen Teil meiner Schulzeit in einer Mädchenschule verbrachte und daher viel leichter Gelegenheit gehabt hätte, mich Mädchen anzunähern als Jungen.

Meine ersten sexuellen Kontakte fanden, weil ich sehr gehemmt war, eher spät statt und waren nicht sehr aufregend oder sehr befriedigend. Aber sie beschränkten sich ausschließlich auf Männer.

Der Gedanke, mit einer Frau schlafen zu wollen, kam mir nie, nicht einmal in irgendwelchen Träumen. Allerdings muss ich zugestehen, dass ich in der damaligen Lebensphase das Bedürfnis, überhaupt mit jemandem schlafen, nur sehr selten hatte. Ich fand aufgrund der wenig befriedigenden ersten sexuellen Erlebnisse irgendwie perversen Gefallen daran, mich als asexuelle Karrierefrau zu sehen, die ihren beruflichen Erfolg nicht durch irgendwelche Leiden- und Liebschaften in Gefahr brachte.

Ja, Sie können beruhigt sein, ich weiß inzwischen, was eine Rationalisierung ist.

Diese Fixierung auf das berufliche Fortkommen ging solange gut, bis ich im Berufsleben nicht mehr die Befriedigung fand, die ich mir ersehnte. Wie ich mich aus dem Käfig der Fixierung auf den Beruf und die Erfüllung der in mich gesteckten Erwartungen befreite, habe ich bereits an anderer Stelle beschrieben. (https://karinkoller.wordpress.com/2011/12/01/piercing/)

Aber, als ich dann – relativ spät – einen (männlichen) Lebenspartner fand, der mich sexuell befriedigte und mir ein gesundes, unbefangenes Verhältnis zur eigenen Sexualität beibrachte, bemerkte ich, dass ich im Gegensatz zu früher plötzlich erotische Träume und sexuelle Phantasien hatte, und zwar regelmäßig. Und in diesen Träumen und Phantasien, die mir früher vollkommen fremd waren, kamen überraschenderweise auch Frauen vor. Nicht nur vereinzelt, sondern immer wieder. Das führte dazu, dass ich auch im normalen Alltagsleben Frauen, die mir begegneten, intensiver in Augenschein nahm, und auf einmal auch erotisch anziehend fand.

Und wenn ich mich selbst befriedigte, kam es immer öfter vor, dass ich mir vorstellte, ich würde eine nackte Frau liebkosen, ja ihre Genitalien berühren oder sogar befriedigen.

Das änderte überhaupt nichts daran, dass ich mit meinem Mann ein erfülltes – monogames – Sexualleben haben konnte und hatte. Und es bewirkte auch überhaupt keine dringende Sehnsucht, mit einer Frau zu schlafen. Aber mir wurde klar, dass ich mich zu beiden Geschlechtern sexuell hingezogen fühlen konnte. Oder, anders ausgedrückt, dass ich mir vorstellen könnte, sowohl mit einer Frau als auch mit einem Mann als Lebenspartner – auch sexuell – zusammenzuleben.

Als sich dann einige Zeit nachdem ich diese Erkenntnis hatte, die Gelegenheit ergab, mit einer Frau, die ich schon lange bewunderte, zu schlafen, nahm ich meinen ganzen Mut zusammen und fragte – wissend, dass ich damit ein Risiko für unsere Beziehung eingehen würde – meinen Mann, ob er mir das gestatten würde. Er war erstaunt, erklärte jedoch – zögernd – sein Einverständnis.

Und so kam es dazu, dass ich zum ersten Mal in meinem Leben mit einer Frau Sex hatte. Der Sexualakt war aufregend, geheimnisvoll, zärtlich, und ganz anders als der Sex mit meinem Mann, aber nicht erfüllender oder weniger erfüllend. Ich war froh, dass ich die Erfahrung gemacht hatte, und meinem Mann dankbar, dass er sie mir ermöglichte. Unsere Beziehung hat das alles in keiner Weise negativ beeinflusst, und ich bin immer noch mit meinem Mann zusammen und in jeder Hinsicht glücklich und zufrieden.

Ich weiß jetzt zwar immer noch nicht, ob alle Menschen bisexuell sind. Aber ich weiß, dass ich bisexuell bin.

Über Karin Koller

Biochemist, Writer, Painter, Mum of Three
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31 Antworten zu Ist jeder Mensch bisexuell?

  1. PaulPogba schreibt:

    gewagt, gewagt; hatte dein lesbisches abenteuer keine auswirkungen auf die sexbeziehung zu deinem mann?

  2. Traurig karin schreibt:

    wie so oft in Ihren Beschreibungen kann ich mich zu 100% damit identifizieren– ich muss aber dazu sagen, daß ich nicht den Mut aufbrachte meinen Partner zu fragen ob er mir das erlaube sondern ich habe mir diese Erfahrung versagt und lebe dies nur in meinen Träumen aus.

    Danke für diesen Beitrag!!

    • johannamiller47 schreibt:

      Mir ging es ja im Prinzip gleich. Ich dachte mir dann aber, mir kann ja nichts passieren, wenn ich frage, wenn er nicht zustimmt stehe ich auch nicht anders da als wenn ich gar nicht frage. Und dann habe ich gefragt.

  3. lisamertens schreibt:

    Ichj kann das gut nachvollziehen, was du schreibst.

  4. astridleregger schreibt:

    Ist es denn bei dem einem Mal geblieben? Und wie beabsichtigst du in Zukunft, damit umzugehen?

    • johannamiller47 schreibt:

      Nein. Und ich werde damit umgehen, wie ich bisher damit umgegangen bin, also vor allem niemanden hintergehen.

  5. Athenaeum schreibt:

    Das Problkem ist nicht ihre Neigung. Der schwere Fehler, den sie gemacht haben ist, dass sie schwach wurden und dieser Neigung nachgegeben haben. Und dadurch in den circulus vitiosus geraten sind.

    • sarahbrauner schreibt:

      Was für ein Schwachsinn.

    • Traurig karin schreibt:

      Sie schon wieder- Ihre antiquierten Ansichten gehen mir gelinde gesagt ziemlich auf den Zeiger.
      Warum lesen Sie diese Beiträge wenn Sie doch nur negative Antworten dazu schreiben? Lassen Sie doch andere nach ihrer Facon glücklich werden und mokieren Sie sich nicht immer über die Ansichten anderer oder zumindest nicht in ihrer schon bekannten beleidigenden Weise

      • Hofnarr schreibt:

        Ach, Traurig Karin, reg Dich nicht auf! Der gute Mann hat ja gar keine sexuellen Erfahrungen, da er doch als Einziger in der Lage ist zu „sublimieren“, wie er selber andernorts schreibt. Was weiss der schon von gelebter Sexualität, ob nun Hetero-, Homo- oder Bisexualität?! Alles nur Sublimierung demnach… Da kann man nichts mehr sagen dazu, mangels Erfahrungen mit der Aktivität des Sublimierens…

    • johannamiller47 schreibt:

      Ich hätte gemeint, etwas falsch gemacht zu haben, wenn mein Verhalten die Zustimmung von Leuten, die Ansichten wie Sie haben, gefunden hätte.

  6. Hofnarr schreibt:

    Geht man von Jungs Behauptung aus, dass jeder Mensch „bisexuell“ ist, muss gesagt werden, dass jeder Mensch Anlagen und Neigungen in sich trägt, die sowohl zu andersgeschlechtlichen Partnerschaften in sexueller Hinsicht führen können wie auch zu gleichgeschlechtlichen Partnerschaften in sexueller Hinsicht führen können. Dennoch aber gibt es meiner Meinung nach keine „bisexuellen“ Menschen, sondern nur heterosexuelle oder homosexuelle. Wenn damit Menschen zwischen beiden Möglichkeiten wechseln und sich deswegen „bisexuell“ nennen, heisst das noch lange nicht, dass sie tatsächlich „bisexuell“ sind, sondern lediglich, das sie immer noch am Ausprobieren sind, in welcher Partnerschaft, nämlich der homosexuellen oder der heterosexuellen sie sich auf Dauer wohler fühlen können. In Deinem Fall war es eindeutig die Neugierde nach gehabten Träumen, ob’s wohl tatsächlich in sexueller Hinsicht auch schön sein könnte in einer Partnerschaft zwischen gleichgeschlechtlichen Partnern wie dies im Traum gelebt wurde. War diese umgesetzte Erfahrung in der Realität nun eben eine einmalige Sache und blieb es bei der Ehe/Partnerschaft der heterosexuellen Verbindung ohne Schaden, dann muss davon ausgegangen werden, dass Du tatsächlich heterosexuell bist, weil das Erlebnis mit jener gleichgeschlechtlichen Partnerschaft Dir jedenfalls bei Weitem weniger gab als der Andersgeschlechtliche Dir in seiner besten Zeit geben konnte. Ist es aber umgekehrt, müsste ja die heterosexuelle Partnerschaft, die zuerst war, zugunsten der homosexuellen Partnerschaft in die Brüche gehen!!! Beides aber kann nur existieren nebeneinander, wenn Sex nichts mehr mit Liebe und Lebenspartnerschaft zu tun hat. Eine Gleichwertigkeit gibt es demnach nicht! Es ist bloss noch nicht entschieden, welche Anlagen und Neigungen tatsächlich gelebt werden sollen…

    So und nur so ist Freuds Aussage nämlich auszulegen. Menschen sind daher nicht „bisexuell“, wohl aber allenfalls noch nicht sicher genug, ob sie evt. homosexuell sein könnten oder eben doch „nur“ homosexuell wie der grösste Teil der „Normalen“.

    • Hofnarr schreibt:

      Sorry: Ich meinte natürlich Freuds Behauptung, nicht Jungs Behauptung… ich nahm den falschen Namen eines weltbekannten Psychologen in den Mund!

    • Hofnarr schreibt:

      …und dann geschah da noch ein Schreibfehler im untersten Satz von mir: …oder eben „nur“ heterosexuell wie der grösste Teil der „Normalen“. Na ja, Ihr wisst schon! So meinte ich das in obenstehendem Geschriebenem! Sorry!

    • johannamiller47 schreibt:

      Das stimmt zumindest bei mir absolut nicht. Aber es gibt ja noch viele andere Komponenten, die bei Auswahl und Erfolg einer Partnerschaft eine Rolle spielen als die Sexuelle. Und der Reiz von sexuellen Kontakten zu Frauen ist ja geblieben.

      • Hofnarr schreibt:

        Es fragt sich nun, ob Du Deines Mannes Ansichten über diese Sache tatsächlich in aller tiefsten Ehrlichkeit kennst oder ob da irgendwer von Euch beiden zum anderen oder zu sich selbst dennoch nicht ganz ehrlich ist (allenfalls auch, indem er oder sie es unbewusst vor sich selber verdrängt und deshalb nicht zugibt!). Ein Neben-Buhler in einer bestehenden Partnerschaft (oder eben in Deinem Fall auch eine Neben-Buhlerin) ist nicht leicht zu verkraften, auch wenn man nach aussen hin sagt, es mache einem nichts aus… So oder so handelt es sich um einen Dritten im Bunde!!! Wer will das schon, dass der andere einen Dritten in die Zweierbeziehung einführt, auch wenn er darüber mit dem Partner redet?! Aber Dein Partner hatte wohl vorerst einmal keine Wahl oder aber die Hoffnung, Du kämest dann schon mittels der tatsächlichen Erfahrung zurück zu ihm und Deine Neugierde sei damit für alle Zeit gestillt…

      • johannamiller47 schreibt:

        Die wahren Ansichten meines Mannes tun da nichts zur Sache, sie haben ja keinen Einfluss auf meine Neigungen, sondern nur auf mein Verhalten.

      • Hofnarr schreibt:

        Eben, das ist der springende Punkt: Wenn Deine Neigungen homosexueller Art bleiben, ist er überflüssig! Wenn Deine Neigungen aber zurück zu ihm und damit zur Heterosexualität führen, ist sie überflüssig! Du täuscht Dich, wenn Du glaubst, Du könnest Dein Verhalten Deinem Mann, der wertvollen Partnerschaft zu ihm wegen, aber nicht Deinen möglichen homosexuellen Neigungen anpassen, sofern sie denn vorhanden sind. Umgekehrt wird Deine homosexuelle Partnerin irgendwann von Dir eine Entscheidung einfordern, die allenfalls Deinen Mann ausschliesst!
        Mag sein, dass Dein Mann besser mit einer Nebenbuhlerin klarkommt, weil er ja jedenfalls anders ist als sie, als er dies müsste bei einem Nebenbuhler seines Geschlechts. Aber so oder so hat er Dich zu teilen mit jener Frau, dh. im Klartext mit eben Deiner zwispältigen Neigung und ist nicht mehr der einzig Geliebte, die seine Hetero-Sexualität vollumfänglich schätzt. Dies kann auf die Länge zum Bruch der Beziehung zwischen Dir und ihm oder aber zur Selbst-Verleugnung von Dir oder von ihm führen, Johanna, beides jedenfalls nicht sehr förderlich in einer guten Zweier-Beziehung…

      • johannamiller47 schreibt:

        ich glaube, du über- und unterschätzt die Wichtigkeit von Sex für eine Beziehung zur gleichen Zeit. Und von Teilen kann keine Rede sein. Wenn ich mit einer Freundin alle paar Wochen ohne meinen Mann ins Kino gehe, dann muss er mich auch nicht mit der Freundin teilen, und es schadet unser Beziehung nicht, aber manchmal will ich das gerne machen.

      • Hofnarr schreibt:

        Natürlich ist gegen eine Aktivität mit anderen Leuten getrennt vom Partner nichts einzuwenden, sondern tut der Beziehung manchmal sogar gut, gerade wenn es sich um einen Gang ins Kino oder ähnliches handelt, der nicht mit dem Partner, sondern mit einer Freundin geschieht… aber das sich Klarwerden, welche sexuelle Neigung man gerne mit einem oder mehreren Partnern leben möchte, ist nun doch etwas völlig anderes, oder ist das bei Dir nicht so?! Dies Verständnis von Loyalität zueinander könnte allenfalls, in echter Ehrlichkeit betrachtet, in Euch drin unterschiedlicher sein, als diskutiert wurde zwischen Euch beiden, aber eigentlich geht’s mich nichts an… Es ist Deine Beziehung, nicht die Meine…

        Gut ist jedenfalls, dass Ihr (noch) darüber redet und das den anderen nicht hintergehen wollen Dir offenbar doch ein sehr grosses Anliegen ist. Dies ist/war auch für mich ein sehr grosses Anliegen (siehe meine Kommentare über das gemeinsame Entwickeln von Spielen zur Abwechslung vom alltäglichen Sex-Alltag im Artikel „Die Erotik des Dehnens der Ohrlöcher“ zur Vorbeugung vor dem tatsächlichen Fremdgehen.).

        Wolltest du nämlich tatsächlich jene heterosexuelle Beziehung zu Deinem Mann nach Deiner homosexuellen/lesbischen Erfahrung mit jener Frau dennoch erhalten, müsstet Ihr eigentlich jetzt gemeinsam sehr ausführlich darüber reden, was der Unterschied für Dich persönlich war beim Sex mit einem/jenem Mann zum Sex mit einer/jener Frau. Mit solchen Gesprächen könnte aber gemeinsam herausgefunden werden, was Dir wirklich fehlt, dass Du zu dieser Neigung tendierst, mehrere Sexualpartner gleichzeitig mit solch unterschiedlichen Vorzeichen zu haben und nun Deine Sexualpartner immer wieder wechseln zu wollen. Vielleicht liesse sich dies Fehlende durchaus auch von Deinem Partner anbieten, wer weiss… und dann wäre Deine Partnerschaft zu ihm tatsächlich ungemein aufgewertet worden, nicht bloss durch den Vertrauensbeweis, Dich ausprobieren zu lassen, was Sache ist, sondern eben auch durch diese gemeinsamen Gespräche, die zu gravierenden Verbesserungen im gemeinsamen Sexualleben führten, auch wenn Deine Beziehung zu Deinem Mann, so wie Du in Deinem Artikel schreibst, auch heute schon, bzw. schon vordem von Dir als gut bezeichnet wurde. Das Reden darüber kann deshalb zwischen 2 Sexualpartnern jedenfalls sehr wertvoll sein.

  7. HH schreibt:

    ich finde das einen sehr anregenden artikel, der mich dazu führt, mir selbst die frage ehrlich zu stellen, ob ich auch gleichgeschlechtliche empfindungen haben könnte, was ich mir bisher nie zugestanden habe; da aber mit dieser frage soviel ballast verbunden ist, und sehr schwer feststellbar ist, unter wievielen schichten von vorurteilen und anerzogenen verhaltensmustern die antwort auf die frage versteckt ist, bin ich noch zu keinem klaren ergebnis gelangt

    hattest du den nicht den wunsch, deine neigung zu unterdrücken?

    • johannamiller47 schreibt:

      Ich hab´das zu einem Zeitpunkt entdeckt, wo ich an einem Punkt in meinem Leben war, wo ich nichts mehr zu verstecken brauche (bzw. verstecken will).

  8. P.A. Brandon schreibt:

    Der Hang zur Bisexualität ist nach meinem Wissen bei Frauen signifikant höher als bei Männern, welche meist entweder klar hetero- oder homosexuell sind.
    Was meint ihr?

    • Hofnarr schreibt:

      Dies dürfte dort zutreffen, wo Frauen noch auf der Suche sind, ob sie nun heterosexuell sind oder eben homosexuell. Frauen wissen das sehr häufig darum nicht so klar und sehr viel später als Männer, weil sie vor allem in jungen Jahren mit sich „machen“ lassen in sexueller Hinsicht, während Männer häufiger die Rolle des Eroberers oder „Aufreissers“ einnehmen und damit früher das wählen an Sexualpartnern, was ihrer Neigung entspricht. Dort, wo Frauen auch mal Eroberer oder „Aufreisser“ sind oder jedenfalls auch gewohnt sind, zwischendurch mal deutlich Nein zu sagen, ist die Neigung bez. Hetero-Sexualität/Homo-Sexualität auch klarer definiert bei Frauen, aber es ist jedenfalls ein Entwicklungsprozess in jedem/jeder einzelnen Person, der erst mit der Zeit manifestiert ist.

    • Karin Koller schreibt:

      Ich glaube, dass männliche Homosexualität wesentlich mehr von der Gesellschaft tabuisiert wird als weibliche. Das wird einer der Gründe sein, warum es Männern schwerer fällt, diese Möglichkeit überhaupt anzudenken. Bisexualität ist ein Thema, das überhaupt zwischen den Stühlen steht, weil eine klare Positionierung in die eine oder andere Richtung wesentlich einfacher fassbar ist. Frauen getrauen sich mittlerweile, sich mit dem komplexen Thema Bisexualität auseinanderzusetzen. Solange im Alltag „schwul“ mit „schlecht“ gleichgesetzt wird und gerade bisexuelle Männer stigmatisiert werden, ist die Hemmschwelle sehr groß.

  9. johannamiller47 schreibt:

    Ich bin auch der gleichen Ansicht wie Karin. Es kann aber auch sein, dass die Hemmschwelle bei Männern größer ist, weil der Sexualakt gegenüber dem heterosexuellen Sexualakt als invasiver, als „mehr“ empfunden wird, während er bei Frauen gegenüber dem heterosexuellen Akt als „weniger“ gewertet wird.

  10. Bisexualität existiert, Hofnarr, glaub´s mir. Ich hatte zwei männliche und zwei weibliche Lebenspartner, und war dabei nicht auf der Suche, meine Sexualität zu finden.

    • Hofnarr schreibt:

      …und was war für Dich besser oder schlechter? Oder kann diese Wertung von Dir nicht vorgenommen werden? Warum wechselt man überhaupt Lebenspartner, die einem lieb sind, sofern sie nicht wegsterben?! Wobei ich auch geschieden bin, der Gewalttätigkeit und der Unehrlichkeit inkl. dem Fremdgehen meines Mannes mir gegenüber wegen… und ich einen nächsten Partner nachfolgend zufolgeTodesfalls wegen Krankheit verlor…

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